Tja nun saßen wir im Wagen der Tante vom Jugendamt, unsere Mutter hatte es doch tatsächlich geschafft, uns los zu werden. Wir, also Esther und ich, saßen wie paar Schwerverbrecher auf den Rücksitzen vom Wagen der Jugendamttante, neben ihr nen bewaffneter Beamte, frag mich nur, was der von uns denkt? Ob wir ihm und der Frau den Kopf abreißen, ihnen die Gedärme raus reißen? Esther und ich sind doch ganz manierlich, gut hin und wieder brauchen wir ein Lagerfeuer, aber das ist auch schon Alles....na gut, außer noch paar anderen kleinen mehr oder weniger angenehmen Dingen. Sogar die Türgriffe waren im hinteren Bereich des Wagens entfernt worden. Sozusagen die neue Kindersicherung, damit man nicht auf die Idee kommt, während der Fahrt abzuspringen. Ich seufzte leise. Esther und ich sollten uns so schnell wie möglich nen Fluchtplan überlegen. °Was uns wohl erwarten wird?° "Das da vorn wirds wohl sein" sagte ich leise zu Esther, als ein großes Tor in Sicht kam und sah zu ihr. Ich nahm ihre Hand und grinste sie liebevoll an. Ich vergötterte meine Schwester, sie baute mich auf wenns mir mies ging, sie war immer für mich da und mochte mich so, wie ich bin.

Sie hatte sich während der Fahrt an ihre Schwester gekuschelt so gut es ging denn man hatte ihr die Hände verbunden. Dabei fragte sie sich was sie glauben das sie, sie mit ihren bloßen Händen die Haut vom Leib reisen wird oder ihnen das Herz raus reißen wird. Wenigstens hatte sie ihre Sis dabei. "Ja scheint es." Gibt ihrer sis einen Kuss auf die Wange. "Wir stehen das durch und Fluchtplan werden wir gewiss schnell finden" Leise zu ihr haucht. Trotzdem hatte sie Angst denn sie hat Angst davor von Vic getrennt zu werden auch wenn sie niemals getrennt sind durch ihr besonderes Band. Aber der hass auf ihre Mutter noch schlimmer nun wird denn hatte sie es echt geschaft sie los zu werden. Was ihr noch mehr einen Knacks weggibt. Je näher sie kommen um so ängstlicher wird sie auch wenn sie es nicht zeigt.

Die Tante vom Jugendamt sah in den Rückspiegel. °Paß lieber auf, wo du hin fährst°. Vic war drauf und dran, ihr die Zunge rauszustrecken. "Ja sobald wie möglich sollten wir uns überlegen wie wir von hier wieder weg kommen und dann werden wir
mal unserer Mutter einen Besuch abstatten, sicher wird sie vor Freude in Tränen ausbrechen." Die Tante vom Jugendamt drosselte immer mehr das Tempo, je näher sie dem Tor kamen. "Ich hoffe nur, wir bekommen zusammen ein Zimmer, wenn nicht..." ich grinste Esther an, "dann sollte das für uns doch auch kein Problem darstellen." Sagte ich so, dass nur Esther es hören konnte, der der bewaffnete Beamte sowie die Tante vom Jugendamt spitzten jedes Mal die Ohren, wenn Esther und ich uns unterhielten. "Hey, wir packen das schon, wir lassen uns nicht unterkriegen" ich hatte bemerkt, dass Esther etwas bedrückte. Und dann ging die Tante voll auf die Eisen, so dass wir fast mit unseren Köpfen die Kopfstützen des Fahrer- bzw. Beifahrersitzes geküßt hätten. "Pass doch auf, sollst uns unbeschädigt hier abliefern". Wütend sah ich nach vorn. Der Wagen hielt direkt vor dem großen Eisentor. Nun wurde es Ernst, ich sah Ether an und drückte leicht ihre Hand.