Irgendwas weckte sie auf.
Kein Sonnenlicht oder Lärm, aber irgendwas schien sie dennoch geweckt zu haben. Gähnend rieb Mimi sich die Augen bis sie merkte, dass sie gar nicht in meinem Bett lag. Verwirrt sprang sie auf und schaute sich um. Ein kleines,trostloses, finsteres Zimmer umgab sie.
"Wo bin ich hier?", rief sie angewidert beim Anblick ihres Schlafplatzes. Sie lief ins Badezimmer, wusch sich schnell ihr Gesicht ab und begutachtete sich im Spiegel. Ihre Haare waren schon wieder blond und sogar kürzer als noch gestern. Oder wie lange war "gestern" denn schon wieder her? Manche Stellen am Kopf waren kahl, als hätte sie ihre Haare rausgerissen. "Meine Haare", stieß sie mit Tränen erstickter Stimme hervor, "Meine geliebten Haare...Wo bin ich hier!"
Unerwartet rutschte sie am Boden aus und fiel auf ihre Knie. Blut trat hervor. Die erste intensive Farbe, die seit ihres Aufwachens hier wahrgenommen hatte. Sie wischte sich ihre Tränen aus dem Gesicht mit dem Ärmel ihres Nachthemdes, an welches sich Mimi nicht erinnern konnte angezogen zu haben. Was war geschehen? Sie ssollte doch heute ihren Geburtstag feiern! Sie konnte doch wohl nicht schon wieder zur Flasche gegriffen haben.
Entrüstet versuchte sie auf die Beine zu kommen, zog sich die Hausschuhe die neben eines kleinen Holzkasten lagen und verließ das Zimmer. Ihr verschlafenes Aussehen schien das kleinste Problem momentan zu sein. So machte sie sich auf den Weg,verloren auf den Gängen, Ausschau haltend nach einer Menschenseele, die ihr Klarheit verschaffen würde.